Psychische Erkrankungen sind für die Betroffenen belastend und führen volkswirtschaftlich zu erheblichen Kosten. Anlässlich des Personen-Schaden-Forums 2024 der HAVE durfte ich im Rahmen eines Referats bzw. schriftlichen Beitrags der Frage nachgehen, welche Lösungen unser Sozialversicherungssystem für die Behandlung, Anerkennung und finanzielle Absicherung entsprechender Risiken bereithält.
Mein Fazit: In der jüngeren Vergangenheit hat sich einiges getan, um die Behandlung psychischer Erkrankungen zu verbessern. Anders bei der Anerkennung und finanziellen Absicherung: Diese werden teilweise durch juristische Annahmen über psychische Prozesse ohne medizinische Evidenz erschwert. Dabei sollten juristische Bewertungen psychischer Prozesse, insbesondere im Rahmen der Beurteilung eines Schreckereignisses, des strukturierten Beweisverfahrens oder der Adäquanzprüfung bei länger anhaltenden Unfallfolgen, lediglich auf der Basis einer soliden medizinischen Beurteilung vorgenommen werden.